Karies und entzündetes Zahnfleisch: Ein wissenschaftlicher Blick auf die Mundgesundheit

Das Mundmikrobiom ist die Gemeinschaft von Bakterien und Mikroorganismen im Mund. In einem gesunden Zustand wirken die Bakterien im Mund schützend: Sie bekämpfen Krankheitserreger, fördern die Remineralisierung der Zähne und schützen vor Entzündungen.

Wenn das Gleichgewicht jedoch gestört wird – durch Stress, zuckerreiche Ernährung oder aggressive Pflegeprodukte – nehmen schädliche Bakterien wie Porphyromonas gingivalis (verantwortlich für Parodontitis) und Streptococcus mutans (Hauptursache von Karies) überhand. Die Folgen reichen von Zahnfleischbluten und Mundgeruch bis hin zu Zahnverlust.

Probiotika sind „gute“ Bakterien, die das Gleichgewicht des Mikrobioms wiederherstellen können. Sie verdrängen entzündungsfördernde Mikroorganismen, stärken die Schutzfunktion der Mundflora und reduzieren entzündliche Prozesse.

Wirkung von Probiotika im Mundraum:

1. Reduktion von Entzündungen: Probiotische Bakterien wie Lactobacillus und Bifidobacterium können entzündliche Prozesse hemmen und Zahnfleischentzündungen vorbeugen.

2. Stabilisierung des Mikrobioms: Sie fördern die Vermehrung nützlicher Bakterien und verdrängen schädliche Erreger.

3. Verbesserung der Immunabwehr: Durch die Stärkung der natürlichen Barriere im Mund werden Infektionen reduziert.

Ein gestörtes Mundmikrobiom, auch Dysbiose genannt, erhöht das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Karies. Besonders aggressiv ist das Bakterium Porphyromonas gingivalis. Es produziert Enzyme, die Zahnfleisch und Zahnhalteapparat schädigen, und fördert die Bildung schädlicher Biofilme. Diese Prozesse bleiben oft unbemerkt, bis die ersten Symptome wie Zahnfleischbluten oder Zahnlockerung auftreten.

Ein gesunder Mund ist die Grundlage für Wohlbefinden. Hier sind einige effektive Maßnahmen, um das orale Mikrobiom zu pflegen:

1. Sanfte Pflege mit Probiotika

Verwende probiotische Zahnpflegeprodukte. Diese fördern die Vermehrung guter Bakterien, reduzieren schädliche Keime und stärken die Zahn- und Zahnfleischgesundheit auf natürliche Weise.

2. Ausgewogene Ernährung

Vermeide Zucker und setze auf eine ballaststoffreiche Ernährung. Zucker füttert schädliche Bakterien wie S. mutans, während gesunde Kost das Mikrobiom stabilisiert.

3. Stressreduktion und ein achtsamer Alltag

Stress kann das Immunsystem schwächen und die Mundgesundheit negativ beeinflussen. Setze auf Stressbewältigungstechniken, um das Gleichgewicht im Körper und im Mund zu fördern.

4. Regelmäßige Zahnreinigung

Neben gründlichem Zähneputzen sollte auch Zahnseide Teil der täglichen Routine sein. Lass Zahnstein regelmäßig entfernen, um die Bildung von schädlichen Biofilmen zu verhindern.